Verleihen Sie auch Thermografie-Kameras?
Nein. Professionelle und entsprechend hochpreisige Kameras sind kalibrierte Präzisionsmessgeräte, deren Bedienung und richtige Handhabung entsprechende Sachkenntnis voraussetzt. Ohne das notwendige Expertenwissen zur korrekten Durchführung einer thermischen Inspektion ist eine Interpretation der Aufnahmen ohnehin nicht möglich. Dazu ist auch spezielle Analyse-Software notwendig, die preislich im vierstelligen Bereich liegt und deren Bedienung ebenfalls nicht in Kürze erlernt werden kann.
Seit einiger Zeit werden sehr günstige Wärmebildkameras (ab 995.- Euro zzgl. MwSt./Stand 08/2012) angeboten. Was ist davon zu halten?
Diese kleinen, leichten Wärmebildkameras haben durchaus ihre Berechtigung, wenn es um sehr einfache Inspektionen kleiner Objekte aus geringer Entfernung geht und die Qualität hochwertiger Systeme nicht benötigt wird.
Bildauflösung (60 x 60 Pixel), thermische Empfindlichkeit und die Qualität der Optik sind allerdings in keiner Weise mit professionellen Systemen vergleichbar. Brauchbare Standard-Kameras mit einer nativen Auflösung des IR-Detektors von 320 x 240 Pixel liegen aktuell bei rund 8.000 Euro netto und dies ohne Zubehör und brauchbare Auswerte-Software.
Zum Vergleich hier eine kurze Übersicht zur Auflösung:
- Billigkamera, Detektor 60 x 60 = 3.600 Bildpunkte
- Standardkamera, Detektor 320 x 240 = 76.800 Bildpunkte
Das aktuell von uns verwendete System Info dazu hier löst mit 172.800 Bildpunkten auf, was dem Faktor 2,25 gegenüber dem derzeitigen Standard für professionelle Thermografie-Systeme entspricht. Im direkten Vergleich zu den genannten Billigkameras ist die Auflösung damit annähernd 50 x besser - von den restlichen relevanten technischen Daten und der Abbildungsqualität der Optik ganz zu schweigen.
Können thermografische Inspektionen auch im Lebensmittelbereich oder anderen sensiblen Umgebungen durchgeführt werden?
Ja, das ist problemlos möglich.
Stört die Thermografie den Betriebsablauf?
Nein. Moderne Systeme sind nicht viel größer als ein Camcorder und die Untersuchungen finden berührungsfrei aus der Distanz statt, so dass keine Anlagenabschaltung erforderlich ist.
In welchem Temperaturbereich sind Messungen möglich?
Die von uns eingesetzte Kamera ist im Messbereich von - 40 bis + 650°C kalibriert.
Kann die Temperatur von Gasen gemessen werden?
Nein. Für bestimmte Gase gibt es spezielle Thermographie-Kameras, welche dann aber auch nur hierzu verwendbar sind. Unser System ist hierzu nicht einsetzbar. Wenn Sie für diesen speziellen Zweck einen Thermografie-Dienstleister suchen, helfen wir Ihnen aber natürlich gerne weiter.
Kann man mit einer Thermografie-Kamera durch Glas hindurch messen?
Nein. Herkömmliches Glas ist oberhalb einer Wellenlänge von etwa 4 µm für Infrarotstrahlung undurchlässig. Die Temperatur von Glas kann daher - unter Beachtung bestimmter Regeln - wie die meisten anderen Materialien thermografisch gemessen werden. Das Gleiche gilt auch für die meisten anderen transparenten Materialien wie Acrylglas, Polycarbonat usw.
Zum nachträglichen Einbau in Anlagenabdeckungen, die im Betrieb nicht geöffnet werden können oder sollen, gibt es spezielle IR-Inspektionsfenster. Diese sind im relevanten Wellenlängenbereich für IR-Strahlung durchlässig, ebenso oftmals auch zusätzlich für sichtbares Licht, so dass hier auch noch visuelle Inspektionen möglich sind.
Ist Thermografie bei Regen, Schneefall oder Nebel möglich?
Leichter Regen oder Nebel, bzw. nur geringfügiger Schneefall mit kleinen Flocken stört die Messungen im Freien nur unwesentlich. Bei stärkerem Regen oder Schneefall sollte keine Thermografie durchgeführt werden. In diesen Fällen vereinbaren wir einen Ersatztermin mit Ihnen.
Was muss ich beachten und vorbereiten, wenn eine Gebäudethermografie durchgeführt wird?
Hierzu laden Sie sich bitte unser kostenloses Merkblatt "Messvorbereitung Gebäudethermografie" herunter. (Klick auf den Link oder das PDF-Symbol startet Download)
Sind auch Langzeit-Messungen oder zyklische Messungen möglich?
Ja, beides ist problemlos möglich. Das System ist neben dem mobilen Betrieb über Akkus auch für Dauerbetrieb (Versorgung erfolgt dann über Netzspannung oder Kfz-Batterie) geeignet. Zyklische Messungen sind - mobil und stationär - im Abstand von 7 Sekunden bis 24 Stunden möglich. Die unabhängige Einsatzdauer am Stück, also pro Akkupack, beträgt etwa 3 - 4 Stunden. Wir setzen mehrere Akkupacks ein, so dass ein ununterbrochener Betrieb bei größeren Anlagen und damit entsprechend langer Inspektionszeit möglich ist.
Ist eine thermografische Videoaufzeichnung möglich?
Ja, Infrarot-Aufnahmen können in Echtzeit mit 30 Bildern/Sekunde durchgeführt werden. Die Speicherung im MPEG 4 Format erfolgt dabei wahlweise auf SD-Card in der Kamera oder direkt am PC beziehungsweise Notebook.
Funktioniert Thermografie auch bei sehr starken elektrischen oder elektromagnetischen Störfeldern, z.B. in Hochspannungsanlagen?
Hochwertige Thermografie-Systeme, die speziell auch zum Einsatz im industriellen Umfeld geeignet sind, verfügen über eine entsprechende Abschirmung und damit Störfestigkeit. TLC Elektronik kann thermografische Untersuchungen auch unter diesen Bedingungen durchführen.
Über welche maximale Distanz funktioniert Thermografie?
Grundsätzlich gibt es keine Einschränkungen für die maximale Messdistanz. Die Atmosphäre ist für den, bei der Thermografie benutzten Wellenlängenbereich, weitestgehend "transparent". Bei größeren Messdistanzen werden entsprechende Korrekturfaktoren eingegeben, so dass auch hier exakte Messergebnisse erzielt werden.
In der Praxis ergeben sich Grenzen aus der sogenannten geometrischen Auflösung des Kamera-Systems die in mrad angegeben wird. Je nach Brennweite und auch optischer Güte des eingesetzten IR-Objektives können in dieser Abhängigkeit kleine Objekte dann nicht mehr ausreichend aufgelöst werden.
Wie lange dauert die Auswertung und Berichtserstellung?
Den detaillierten Bericht oder ein beauftragtes Gutachten erhalten Sie in der Regel innerhalb von 2 - 3 Tagen nach Durchführung der Thermografie.
Bei kleineren Inspektionen - und vor allem wenn es sehr schnell gehen muss, z.B. bei Anlagenstörungen zur Fehleranalyse durch entsprechende Spezialisten, besteht die Möglichkeit, noch an Ort und Stelle einen Kurzbericht mit den Thermografie-Aufnahmen, entsprechenden Messfeldern, Markierungen und Kommentaren als PDF zu erstellen.
Diese Daten können auf eine SD-Karte gespeichert oder auch sofort per E-Mail versandt werden.
Kann ein Zweitmonitor an die Thermografie-Kamera angeschlossen werden, damit ein Wartungstechniker oder Anlagenspezialist die Inspektion live verfolgen kann?
Ja. Das von TLC Elektronik eingesetzte System verfügt über eine WiFi-Schnittstelle und kann drahtlos Livebilder auf ein - von uns mitgeführtes und mit der entsprechenden Software ausgestattetes - Apple iPad übertragen. Die Übertragung geschieht in Echtzeit. Das bedeutet, der Betrachter sieht das identische Bild wie der Thermograf auf dem Kameradisplay und dies mit sämtlichen Zusatzinformationen wie z.B. Messpunkten, Isothermen, Grenzwertüberschreitungen usw.
Ist Thermografie in für Menschen gefährlicher Umgebung möglich?
Grundsätzlich ist das problemlos machbar. Unser System ist komplett per Funkübertragung fernsteuerbar. Die bidirektionale Übertragung ermöglicht sowohl Livebilder in Echtzeit mit 30 Bilder/Sekunde am abgesetzten Bedientableau, als auch die Fernsteuerung der Kamera selbst.
Korrosive Atmosphären, extreme Luftfeuchte und auch sehr hohe oder tiefe Temperaturen (außerhalb der zulässigen Kameraspezifikationen), erfordern gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen, beispielsweise die Kapselung des Kamerasystem in ein Schutzgehäuse mit IR-Sichtfenster. Dies gilt auch bei Belastungstest zu prüfender Komponenten mit Zerstörungsgefahr, sofern kein ausreichender Sicherheitsabstand hergestellt werden kann.
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